2002 wurde an der Sächsischen Landesärztekammer der "Arbeitskreis Ethik in der Medizin" gegründet. Ausgangspunkt für den heutigen Arbeitskreis war die Frage: Wie kann sich ein Arzt in komplexen medizinischen und gesellschaftlichen Prozessen ethisch-moralisch für seine Patienten einsetzen. Der Mediziner steht fast täglich vor ethischen Entscheidungen, die er zumeist allein treffen muss. Konkrete Hilfestellungen gibt es kaum. Das ethisch-medizinische Handeln wird gleichzeitig durch die reduzierte Betrachtungsweise auf ein ökonomisches Verhältnisprinzip von Kosten und Nutzen stark beeinflusst. Hinzu kommen die strengen Hierarchien mit zwingenden Entscheidungsstrukturen. Medizinisches Handeln wird heute auch sehr viel stärker von Technik geprägt als jemals zuvor. Die Technisierung bringt zusätzliche ethische Probleme auf die Tagesordnung. Wann beginnt das Sterben? Wann sind lebensverlängerte Maßnahmen abzubrechen? Zu welchem Zeitpunkt ist man rechtlich noch auf der sicheren Seite? Wie geht man mit Patientenverfügungen um? Viele Fragen, wenige Antworten prägen die öffentliche Diskussion.
Die Sächsische Landesärztekammer will im Arbeitskreis "Ethik in der Medizin" den Versuch unternehmen, konkrete Antworten auf diese Fragen zu finden. Durch die Besetzung mit Medizinern, Juristen, Philosophen und Vertretern beider Konfessionen soll ein interdisziplinärer Austausch gelingen und es sollen auftretende ethische Entwicklungen in Medizin und Gesellschaft fachübergreifend bearbeitet werden. Der interdisziplinäre Austausch wird zusätzlich durch die Treffen der klinischen Ethikberatung sowie durch die Thematisierung der ambulanten Ethikberatung in Sachsen gefördert.
Hier finden Sie den im „Ärzteblatt Sachsen” bzw. in der Broschüre „Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer” veröffentlichten Tätigkeitsbericht (PDF-Datei) der Arbeitsgruppe für das Jahr