Medizin-Nobelpreis geht nach Sachsen

Der Schwede Svante Pääbo sequenzierte als Erster das Genom des Neandertalers und entdeckte den Denisova-Menschen. Nun wurde der in Sachsen arbeitende Mediziner für seine Forschung zur Evolution des Menschen mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Das teilte das Karolinska-Institut am 3. Oktober 2022 in Stockholm mit.

 

Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Zu seinen wesentlichen Forschungsergebnissen gehört die Erkenntnis, dass Erbgut-Spuren des Neandertalers noch heute in der DNA des Menschen zu finden sind. "Die Frage, woher wir kommen und was uns einzigartig macht, beschäftigt die Menschheit von Alters her", schreibt das Nobelkomitee in seiner Begründung für die Vergabe. Pääbos Arbeiten bilden nach Ansicht des Komitees die Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen.

Ein weiterer Meilenstein seiner Karriere war die Entdeckung des sogenannten Denisova-Menschen. 2008 war ein kleines, 40.000 Jahre altes Fingerknochenfragment in der Denisova-Höhle in Sibirien gefunden worden. Untersuchungen zeigten, dass sich die DNA-Sequenz des Menschen von der des Neandertalers und des modernen Menschen unterschied - eine weitere Frühmenschen-Art war entdeckt.

Die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 920.000 Euro) dotiert.